Montag, 22. Juli 2013

Goethe am 22. Juli 1831

Dem Weimarer Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe fiel im Greisenalter nichts Besseres ein, als in sechsjähriger zäher Arbeit sein poetisches Lebenswerk um eine goldene Kuppel zu ergänzen: um die in 7497 Zeilen altmeisterlich verbauten 45045 Wörter des zweiten Teils seiner "Faust"-Tragödie. Dann hatte der glückliche 82-Jährige "das Hauptgeschäft zustande gebracht" (Tagebuch), und "mein ferneres Leben kann ich nunmehr als ein reines Geschenk ansehen, und es ist jetzt im Grunde ganz einerlei, ob und was ich noch etwa tue" (Eckermann-Gespräche). Als letzten schrieb er übrigens den vierten der fünf Akte, weil der sich nach dem fünften "wie von selber machen" ließ.

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BILD
Carl August Schwerdgeburth: Goethe mit 82

WEBLINK
Andreas Göbel: Goethes Faust in Zahlen

LITERATUR
Theodor Friedrich & Lothar J. Scheithauer (1959): Kommentar zu Goethes Faust; Reclam