Donnerstag, 30. Mai 2013

Kleingläubigkeit

Die meisten Angehörigen von Glaubensgemeinschaften sind Kleingläubige.Deshalb brauchen sie gerade die Gemeinschaft und deren Rituale als Glaubensstützen. Wenigstens zwei oder drei Kleingläubige, besser noch möglichst viele, müssen im Namen des Geglaubten versammelt sein, um sich in ihrem oberflächlich geteilten Glauben bestätigt zu fühlen. Zur Not helfen ritualisierte Selbstgespräche und andere Sonderbarkeiten als Ersatzhandlungen für das geistige Leben, das ohne jedes Brimborium dahinfließt, wo es Menschen zutiefst ergreift. Mit dem Geist in seiner unsichtbaren Selbstverständlichkeit tun sich viele so schwer, dass sie stattdessen und oft auch gegen ihn alle möglichen schweren Geschütze auffahren, über die sie in ihrem Kleinmut verfügen.

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