Montag, 20. Mai 2013

Ton

Bei jedem Ton geschieht ein Dehnen, ganz gleich, ob es sich um Töne oder Tone handelt. Der Ton als Rohstoff des Töpferhandwerks gedeiht, beim Wort genommen, dank eines Dehnens zu seiner Dichte. Andererseits steht man auf tönernen Füßen durchaus nicht fest. Stimmiger in seiner Gedehntheit, Gespanntheit, Beschwingtheit – eben Gestimmtheit – ist der Ton, der die Musik macht. Akustische Instrumente lassen sich sogar für atonale Musik stimmen. Zum guten Ton freilich gehört in der Tonkunst wie im sittlichen Leben längst nicht alles. Bei Überdehnungen geht nicht nur der Wohlklang flöten, sondern auch die Übereinstimmung in unabdingbaren Formen des Umgangs miteinander.

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QUELLEN
Etymologische Wörterbücher (DUDEN, KLUGE)

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