Das erste
Mal, das man so nannte, war ein Fleck, eine Art Verschmutzung vielleicht. Und auch heute noch sieht ja mancher
Malblock wie ein Schmierblock aus. Und die neuere
Malkunst scheint eine Rückkehr zu den Farbflecken zu sein, die in der älteren
Malerei aufs Illusionistischste geformt zu werden pflegten. Von der den Flecken eigenen Schönheit lenkt vollends die
Schandmale setzende Stigmatisierung ab. Doch gerade die Zeichen an Geschundenem verwandeln sich ein ums andere Mal in
Mahn-, Denk- und Ehrenmale – der Akzentverschiebung vergleichbar, die der Leberfleck erfährt, sobald er als
Muttermal verstanden wird. Womöglich ist jedes Mal ein
maßvolles Mahl.
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QUELLEN
Etymologische Wörterbücher
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