Dienstag, 9. April 2013

Ist das Erste am wichtigsten?

Den ersten (!) Philosophen – Philosophie als abendländische Weisheitstradition verstanden – war die Frage nach dem Ersten (griechisch: arché) die Frage aller Fragen. Einige antworteten naturphilosophisch darauf, indem sie eines der vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer als vorrangig bestimmten, etwa Thales das Wasser. Abstrakter waren Antworten wie "das Unbegrenzte (ápeiron)" und "das Unteilbare" (átomos). Jedenfalls musste es etwas Prinzipielles sein, ähnlich wie in der politischen Welt ein Prinz oder ein Fürst für das Erste und damit Höchste und Wichtigste steht. Anarchisten (im weiteren Sinn) legen da Widerspruch ein und machen sich mittlerweile auf allen Gebieten denkwürdig breit.

(100/698)

ZITAT
  • Die jetzt die Letzten sind, werden schließlich die Ersten sein.
    (Matthäus 19,30b)
WEBLOG
LITERATUR
  • Wolfgang Schadewaldt: Die Anfänge der Philosophie bei den Griechen; Suhrkamp
  • Odo Marquard: Abschied vom Prinzipiellen; Reclam
  • Paul Feyerabend: Wider den Methodenzwang. Skizze einer anarchistischen Erkenntnistheorie; Suhrkamp

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