Die Ewigkeit ist den einen etwas zu Mystisches, um es ins profane Gespräch zu zerren, und den anderen etwas zu Mystisches, um es überhaupt ernsthaft in Betracht zu ziehen. Aber seit und weil die
Zeitlichkeit sowohl in der Philosophie als auch in der Naturwissenschaft kaum minder unlösbare Rätsel aufgibt als die numinose "Überzeitlichkeit", ist der Ruf menschlichen Sprechenkönnens ohnehin so ruiniert, dass sich am Ende unseres Lateins gänzlich ungeniert wieder über alles reden lässt. Warum also nicht zum Beispiel über die Wunschvorstellung des Verweilens von beglückenden Lebensinhalten bis in alle Ewigkeit? Die Freude auf dieses Nichtunmögliche könnte die hellsichtigste sein.
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ZITAT
Lust will aller Dinge Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.
(Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra IV, Das trunkne Lied)
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