Montag, 11. März 2013

Bin ich am wichtigsten?

So ist das: Alle denken an sich, nur ich denke an mich. Oder: Ich bin das Wichtigste in meinem Leben, aber nicht im Leben der anderen. Gewissermaßen ist jeder Mensch das "Ein und Alles" und zugleich nichts anderes als diese Einbildung, also so gut wie gar nichts. Das "ich" ist zwar nur zufälligerweise, aber auch sinnigerweise ein Teil des Wortes "nichts". Alles andere, sogar meinesgleichen, kommt mir fassbarer vor. Im Vertrauen darauf, für die anderen jemand ihresgleichen zu sein, kann ich eigentlich zufriedengestellt von mir absehen; denn immer nur dann, wenn ich nicht selbst dazwischenkomme, scheint mein Lebenssinn unabgelenkt erfüllbar.


ZITAT
Das Ich setzt sich selbst als beschränkt durch das Nicht-Ich.
(Johann Gottlieb Fichte, Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre)

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